October 2020 - Gaesteliste.de

Fünf Jahre Zeit ließen sich Pascal Hallibert und seine Band Templo Diez für ein neues Album. Das ist erklärlich, denn die Musik des Ensembles (das dereinst aus der straighteren Americana Band Point Quiet heraus als Nebenprojekt gestartet wurde) wird schließlich inspiriert von "Reisen, Landschaften, wahren Geschichten und geträumten Erinnerungen", wie es in der aktuellen Bio trefflich heißt. Und ergo braucht es eine gewisse Zeit, bis sich genügend Inspirationen für neues Songmaterial angesammelt haben. Auch in der Musik schlägt sich bis heute nieder, dass es hier eher um die Aufhebung des Zeitbegriffes geht, als darum, Geschichten im knackigen Pop-Song-Format auf den Punkt zu bringen. Auf den bewusst cinematisch angelegten, psychedelischen Breitwandsound im Alt-Country- und Wüstenrock-Setting von Templo Diez - und das damit verbundene, episch angelegte, soundorientierte, Songformat muss sich der Hörer also schon entspannt einlassen. Freilich ist das ja gerade die Königsklasse von Musik wie dieser; dass sie nämlich den Hörer selbst auf eine Reise mitnimmt und an Plätze transportiert, an denen er zuvor nicht gewesen ist. Und das gelingt Templo Diez hier ziemlich gut. Das alles überlagernde Noir-Flair und die sonore, erdige Gesangsstimme Halliberts erweisen sich diesbezüglich sogar noch als zuträglich.

(Ullrich Maurer)

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